Die Schwammstad ist ein neues und vielversprechendes städtebauliches Element, das genauer betrachtet werden sollte.Aufgrund des hohen Versiegelungsgrads sind viele Städte weltweit zunehmend von Extremwetterlagen betroffen. Die bestehende Kanalisation kann die plötzlich anfallenden Wassermassen nicht mehr aufnehmen.
Das Konzept der Schwammstadt gewinnt zusätzlich an Bedeutung, da die regulären Niederschläge nicht ungenutzt in die Kanalnetze geleitet werden sollen. Stattdessen sollen sie genutzt werden, um Grünflächen und Baumbestände im städtischen Umfeld zu versorgen und deren Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Das Wasser wird durch verschiedene Funktionsschichten großflächig verteilt, im Untergrund gespeichert und zusammen mit dem nötigen Sauerstoff bedarfsgesteuert mittels Leitungsnetzen an den einzelnen Baumstandorten zur Verfügung gestellt.
So baut aktuell auch REIF den Vorplatz Süd am Hauptbahnhof in Karlsruhe in zwei solche Baumquartiere um – jedes über 400 m² groß, um dort in Zukunft 25 Bäumen einen Wachstumsraum und ein gesundes Klima zu realisieren. Das Zusammenspiel aus drainfähigen Oberflächen, Verteilschichten, Wasser- und Luftleitungen sowie mehrschichtigen Nährböden, die das Wurzelwachstum fördern, machen dies möglich.